Kreta Geheimtipps: Die schönsten Orte & Strände auf der Insel

Sechs Monate hat Beatrix aus unserem Autorenteam von Europa-Entdecker.com als Reiseleiterin auf Kreta verbracht – genügend Zeit, um die Insel zu erkunden und dabei den einen oder anderen auch abgelegenen Ort für euch zu entdecken:

Vieles, das abseits der typischen Touristenpfade und gängigen Sehenswürdigkeiten von Kreta liegt, ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Die weniger bekannten Orte auf Kreta sind vor allem dann interessant, wenn man sich in der Hochsaison auch ein bisschen abseits des Massentourismus bewegen möchte und dabei Schmuckstücke der Natur und der Geschichte sehen möchte.

Meine absolut liebsten Geheimtipps für Kreta habe ich daher in diesem Beitrag zusammengefasst.

Ruhige Orte und Strände auf der Insel Kreta
Ruhige Orte und Strände auf der Insel Kreta.

Geheimtipps für Kunst- und Geschichtsliebhaber

Spätminoischer Friedhof bei Armeni

Der spätminoische Friedhof bei Armeni ist quasi ein Pflichtstopp für Geschichtsliebhaber und war für mich ein absolutes Highlight, da es eine völlig neue Erfahrung für mich war. Zwei Kilometer entfernt von Armeni liegt diese Grabstätte, die zwischen 1300 und 1150 vor Christus dort in den Fels gegraben wurde.

Einzelne schmale Gänge führen unter die Erde und zu den einzelnen Grabstätten, die auch besichtigt werden können. Manche sind so schmal, dass man lediglich hineinschauen kann, andere wiederum so groß, dass man sie tatsächlich betreten und sich in der Grabkammer umsehen kann.

Kaum bekannter Spätminoischer Friedhof auf Kreta
Kaum bekannter Spätminoischer Friedhof auf Kreta.

Gortys

Ein sehr geschichtsträchtiger Ort befindet sich in Gortys. Dort gibt es viel zu erkunden, doch Besucher kommen vor allem wegen zwei Hauptattraktionen. Zum einen ist das das Odeon, ein römisches Theater aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Das Besondere daran ist, dass sich aud der Rückseite des Theaters Steintafeln aus dem 6. Jahrhundert vor Christus befinden.

Dabei handelt es sich um eingemeißelte Gesetzestafen, auf denen das Stadtrecht von Gortys festgeschrieben steht – der lteste bekannte Gesetzestext der griechischen Kultur. Die zweite Attraktion, die man in Gortys findet ist eine alte Platane, die der Legende nach Zeus und Europa als Liebesnest diente.

El Greco Museum auf Kreta besuchen
El Greco Museum auf Kreta besuchen.

El Greco Museum

Kunstinteressierte könnten sich außerdem für das El Greco Museum in Fodele interessieren. Fodele ist nämlich der Geburtsort des berühmten El Greco – zumindest wenn es nach den Bewohnern Kretas geht (international ist dies unter Gelehrten jedoch umstritten).

Dennoch befindet sich hier in einem Steingebäude untergebracht ein charmantes kleines Museum, das dem Maler gewidmet ist und angeblich das Haus ist, in dem er aufgewachsen ist.

Geheimtipp auf Kreta Museum El Greco
Geheimtipp auf Kreta Museum El Greco.

Geheimtipps für abgelegene Strände auf Kreta

Südküste

Mein genereller Tipp lautet: Wer nach abgelegenen Stränden sucht, wo man sich den Platz nur mit wenigen Leuten teilen muss, sollte definitiv mit einem Mietauto die Südküste entlang fahren.

Dort findet man zwar viele Felsen und Klippen vor, dazwischen findet man jedoch immer wieder auch schöne Sandstrände, die sehr wenig besucht sind. Immerhin sind alle großen Städte der Insel an der Nordküste angesiedelt und der Süden ist touristisch weniger erschlossen.

So liegen beispielsweise zwischen dem bekannten Palmenstrand Preveli, Plakias und Agia Galini mehrere abgeschiedene Buchten, wie beispielsweise Damnoni oder Amoudi, die vor allem auch in der Nebensaison kaum besucht sind.

Auch FKK-Buchten und Strände, auf denen man Wildcampen kann, finden sich dort. Also einfach drauf los fahren und stehen bleiben, wo immer es euch gefällt.

Weiterlesen: Die schönsten Strände auf Kreta

Geheimtipp Strand im Süden Kretas
Geheimtipp Strand im Süden Kretas.
Sonnenuntergang am Strand auf Kreta
Sonnenuntergang am Strand auf Kreta.

lerapetra

Mein absoluter ruhiger Lieblingsstrand auf Kreta war ganz genau genommen nicht direkt auf Kreta sondern auf einer benachbarten kleinen Insel direkt vor dem Ort lerapetra. Die meisten nennen die Insel einfach Chrissi, „die goldene Insel“, doch der richtige Name lautet Gaidouronisi.

In der Hochsaison fahren Schiffe die Insel morgens an und kehren am Nachmittag wieder zurück nach Kreta. Die Insel ist relativ ruhig, bis auf eine Taverne gibt es nicht viel außer schöner Natur und Stränden, an denen man die Seele baumeln lassen kann und den teilweise stressigen Reiseleiter-Alltag einfach mal vergessen kann.

Strand auf der Insel Chrissi bei Kreta
Strand auf der Insel Chrissi bei Kreta.
Unsere Autorin auf der Insel Chrissi nahe Kreta
Unsere Autorin auf der Insel Chrissi nahe Kreta.
Willkommensschild am Strand der Insel Chrissi
Willkommensschild am Strand der Insel Chrissi.

Geheimtipps fürs Wandern auf Kreta

Wanderwege gibt es auf Kreta sehr viele. Imposante Schluchten und Gebirgszüge im Zentrum der Insel laden zu zahlreichen Wandertouren aller Schwierigkeitsgrade ein.

Ich hatte die Möglichkeit, viele davon selbst zu wandern, doch neben der Samaria-Schlucht, eine von Europas längsten begehbaren Schluchten, die mir vor allem wegen den Schmerzen in meinen Beinen in Erinnerung geblieben ist, hat sich noch eine zweite Schlucht tief in meine Erinnerung gegraben: die Mili-Schlucht.

Kirche in der Mili Schlucht auf Kreta
Kirche in der Mili Schlucht auf Kreta.

Mili-Schlucht

Nur wenige Kilometer von Rethmynon entfernt, wo ich als Reiseleiterin stationiert war, ist diese Schlucht den meisten Besuchern Kretas vollkommen unbekannt. Es ist auch gar nicht so leicht, sie zu finden. Am Eingang der Schlucht steht lediglich ein kleines Schild, das auf den Wanderweg hinweist. Ich hatte keine Ahnung, was mich dort erwarten würde und war mehr als nur überrascht, was ich entlang des Wanderweges vorfand. Die abwechslungsreiche Landschaft um mich herum war nur Teil dessen, was den Pfad ausgemacht hat.

Viel spannender fand ich persönlich all die Häuserruinen und verlassenen Bauten, die ich unterwegs erkunden konnte. Auf halb verfallene Häuser, die von Wurzeln und Ästen durchwachsen waren, eine Fensterfront, die leer an einer Klippe stand, in Felsen gebaute Kirchen, ein Freidhof und alte verwilderte Gartenmöbel war ich keineswegs vorberietet. Doch das alles hat zu dem Charme der Schlucht beigetragen und die Wanderung für mich zu einem regelrechten Abenteuer gemacht.

Begegnet bin ich unterwegs übrigens nur zwei anderen Menschen, so wenig ist die Schlucht bekannt. Auf dem Weg gibt es übrigens auch eine kleine Taverne, die ein paar verschiedene Speisen anbietet und vor allem auf dem Rückweg ein herrlicher Platz für einen kurzen oder auch etwas längeren Stopp zum Ausruhen einlädt.

Kreta ist voller bemerkenswerter Pflanzen und Natur
Kreta ist voller bemerkenswerter Pflanzen und Natur.
Pause an der Quelle in der Mili Schlucht
Pause an der Quelle in der Mili Schlucht.
Taverne auf Kreta mit Schattenplatz unterm Baum
Taverne auf Kreta mit Schattenplatz unterm Baum.
Beeindruckendes Panorama beim Wandern auf der Insel Kreta
Beeindruckendes Panorama beim Wandern auf der Insel Kreta.

Psiloritis-Gebirge

Ein weiteres Wanderabenteuer habe ich im Psiloritis-Gebirge erlebt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich letztendlich gar nicht zum Wandern kam, aber immer der Reihe nach. Den Ausflug hatte ich bereits zum Ende der Saison auf Kreta geplant, da ich es bis dahin noch nicht ins Psiloritis-Gebirge geschafft hatte. Es war ein sehr windiger und nebeliger Tag. Vom Parkplatz aus hatte ich keine Ahnung, in welche Richtung die Wanderwege lagen und ob es überhaupt möglich sein würde, sie bei den schlechten Wetterbedingungen zu erklimmen.

Und so begannen wir, die Ebene zu erkunden, die fast vollständig im Nebelschleier lag. Dabei entdeckten wir allerhand seltsame Dinge, wie große runde Ausbuchtungen in der Erde, die an Alien-Landeplätze erinnerten oder Teile von Tier-Skeletten – vermutlich von Bergziegen – die plötzlich mitten am Weg lagen. Dazwischen befinden sich auch alte Steinbauten, die teilweise verlassen und unversperrt waren. Der Wind war so stark, dass ich sogar – das erste Mal seit meiner Ankunft auf Kreta – eine Jacke getragen habe. Immer wieder hatte ich das Gefühl, mich im Kreis zu drehen, denn wohin ich auch sah, irgendwie kam mir alles sehr bekannt vor.

Und so kam es dann auch, dass wir nach 3 Stunden Erkundungsspaziergang wieder am Ausgangspunkt gelandet waren. Zu diesem Zeitpunkt kam dann zwar die Sonne heraus und der Nebel lichtete sich, doch ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass es bereits zu spät für einen der mehrstündigen Wanderweg war. Dennoch ist dieser Ausflug auf Grund der zahlreichen Funde und skurrilen Ereignisse ein Tag, der mir als absolutes Abenteuer im Gedächtnis geblieben ist – auch wenn wir den eigentlichen Wanderweg gar nicht bestritten haben.

Unsere Autorin beim Wandern auf Kreta im Wind
Unsere Autorin beim Wandern auf Kreta im Wind.
Psiloritis Gebirge als Geheimtipp auf Kreta
Psiloritis Gebirge als Geheimtipp auf Kreta.
Schafe beim Wandern im Gebirge auf Kreta
Schafe beim Wandern im Gebirge auf Kreta.

Geheimtipp Matala Hippie Festival

Jedes Jahr findet in Matala ein „Hippie-Festival“ statt, auch wenn es offiziell nicht so heißt, doch man fühlt sich dort definitiv in die 70er-Jahre zurückversetzt. Auch ohne dem Festival ist Matala im Süden der Insel bereits ein Überbleibsel aus der Hippie-Ära:

Man findet dort alte, mit Blumen bemalte Käfer, Peacezeichen und Flower Power auf der Straße, viele kleine Geschäfte mit Klamotten und Accessoires, die auf keiner Hippies-Mottoparty fehlen sollten und ein riesiges Graffiti mit der Aufschrift:

„Today is life, tomorrow never comes.“

Eigentlich ist Matala ein ziemlich ruhiger, fast schon verschlafener Ort mit einem schönen Strand, der auf der linken Seite von dem Graffiti und auf der rechten Seite mit Sandsteinklippen begrenzt wird.

Und diese porösen Sandsteinklippen sind ebenfalls ein absolutes Highlight, denn darin sind unzählige kleine Höhlen gegraben, die noch aus der prähistorischen Zeit stammen und von den Römern als Grabstätten verwendet wurden.

Zur Zeit der Hippies dienten sie zahlreichen Menschen als Unterschlupf und man kann sie auch heute noch besichtigen. Einmal im Jahr verwandelt sich dieser ruhige Ort jedoch in eine wahre Hippie Hofburg.

Im Juni findet hier nämlich ein mehrtägiges Festival statt, bei dem direkt neben dem Strand eine Bühne für Live-Musik aufgebaut wird. Zahlreiche Besucher tanzen im Sand, unterhalten sich, essen, trinken bewundern den Sonnenuntergang, feiern bis spät in die Nacht und lassen alte Zeiten wieder aufleben.

Matala Eingang auf Kreta
Matala Eingang auf Kreta.
Hippie Festival Matala zählt zu den Kreta Geheimtipps
Hippie Festival Matala zählt zu den Kreta Geheimtipps.
Festivalbesucher am Meer auf Kreta
Festivalbesucher am Meer auf Kreta.
Auto beim Hippie Festival Matala
Auto beim Hippie Festival Matala.

Kreta Geheimtipps für Essen und Trinken und entspannte Stunden

Wann immer ich während meines Kreta-Aufenthalts ein bisschen abschalten wollte, habe ich mir Orte gesucht, an denen nicht so viele (oder im Idealfall gar keine) Touristen anzutreffen waren, wo ich die Zeit hatte, ein bisschen zu relaxen und den Tag zu genießen. Hier habe ich auch ein paar Geheimtipps für euch:

Botanischer Garten auf Kreta

Empfehlen kann ich für ein paar entspannte Stunden definitiv den botanischen Garten. Der offizielle Name des Gartens lautet „Botancial Park & Gardens of Crete“ und er befindet ein paar Kilometer südlich der Stadt Chania.

Erwartet hatte ich einen kleinen Garten, durch den man recht schnell durchspaziert ist. Vorgefunden habe ich jedoch eine Ruheoase und ein riesiges Gelände in Mitten der Natur, durch das ein 2,5 Kilometer langer Weg durchführt, teilweise bergab und bergauf.

Schaffbar ist der Weg in gut 2 Stunden, doch wer hier her kommt, genießt normalerweise auch die Umgebung, all die Blumen und Vögel und so kann der Weg auch schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Dafür bin ich dann sehr entspannt und entschleunigt am Ausgang angekommen, an dem es übrigens auch ein Restaurant gibt.

Pflanze im Botanischen Garten
Pflanze im Botanischen Garten.
Schild im Botanischen Garten auf Kreta
Schild im Botanischen Garten auf Kreta.
Pflanzenwelt und Tierwelt von Kreta bestaunen
Pflanzenwelt und Tierwelt von Kreta bestaunen.

Margarithes

Ein Abstecher nach Margarithes hat sich an einem freien Nachmittag für mich auf jeden Fall gelohnt. Der Ort liegt in den Bergen, nicht ganz so leicht zu erreichen ohne Auto bzw. Mietauto (siehe auch unsere Tipps und Erfahrungen zu Mietwagen auf Kreta) und daher auch nicht zu überfüllt.

Aber Vorsicht: Vormittags kommen hier in der Hochsaison einige Touristenbusse an, weil der Ort für seine schönen Keramikarbeiten bekannt ist. Wer also einen stressfreien Aufenthalt genießen möchte, sollte unbedingt nachmittags oder abends kommen – da ist es herrlich.

Margarithes ist eine sehr kleiner Ortschaft, die lediglich auch einer Straße besteht, weder Postamt noch Bank befinden sich hier, dafür aber über 20 Töpferläden und -ateliers. Nach einer kleinen Shoppingtour laden die Terrassen der Tavernen am Dorfplatz im Schatten von Eukalypusbäumen mit guten Essen und Trinken zum Verweilen ein.

Blick auf Zaros
Blick auf Zaros.

Zaros

Sehr entspannte Stunden lassen sich auch in Zaros verbringen. Das traditionelle Bergdorf am Fuße des Psiloritis ist bekannt für sein natürliches Quellwasser, das auch in Flaschen abgefüllt und auf ganz Kreta verkauft wird. (Meist einheimische) Besucher werden hier vor allem von den leckeren Forellen angezogen, die aus den Gewässern gefischt und frisch zubereitet werden.

Man kann sie gegrillt bestellen oder auch in unterschiedlichen Varianten. Ich habe mich damals für Forellenpasta entschieden und unglaublich lecker war. Hier lässt es sich auf jeden Fall ein paar Stunden aushalten und bei gutem Essen mit schönem Ausblick abschalten.

Essen und Trinken in der Taverne in der Mili Schlucht
Essen und Trinken in der Taverne in der Mili Schlucht.
Pasta mit Forelle ist ein kulinarischer Tipp
Pasta mit Forelle ist ein kulinarischer Tipp.
Griechisches Essen mit Gewürzen auf Kreta
Griechisches Essen mit Gewürzen auf Kreta.

Mein Fazit

Wer die Augen offen hält und auch den Reiseführer seiner Wahl nach weniger bekannten Orten durchforstet, findet auf Kreta viele schöne Plätze, die zum Verweilen einladen.

Ich hoffe, dass euch meine Geheimtipps hier ein paar erste Anhaltspunkte liefern, um die Insel auch mal von einer anderen Seite abseits des Massentourismus kennenzulernen und den ursprünglichen Charme von Land und Leuten selbst zu erleben.

Kreta-Urlaub planen: