Als Reiseleiterin auf Kreta hatte ich ein halbes Jahr Zeit, die Insel zu erkunden und dabei auch die unterschiedlichsten Strände auszuprobieren.
Schöner Sand, Palmen, abgelegene Inseln in der Nähe, Naturschönheiten – Kreta hat hier einiges zu bieten.
Die 5 schönsten Strände Kretas, die mir während meiner Zeit auf der Insel untergekommen sind, habe ich hier für euch zusammengefasst.
Dabei ist jedoch einiges zu beachten, denn viele dieser Strände sind auch bei den Touristen sehr beliebt – für mich war es daher wichtig, zu jenen Zeiten dort zu sein, wenn nicht die größten Menschenmassen anzutreffen waren.
Auch diese Insidertipps gebe ich euch in diesem Beitrag mit sowie einige Ausweichmöglichkeiten für all jene, die auch in der Hochsaison nach einem ruhigen Strandplätzchen suchen. (Siehe auch unseren Extra-Beitrag Kreta Geheimtipps für mehr Insidertipps zur Insel!).
Karte der Strände Kretas:
Vai Strand
Auch wenn es zahlreiche Strände auf Kreta gibt, sieht man nur an sehr wenigen davon auch Palmen. Vai ist einer dieser Strände und das liegt bereits im Namen, denn aus dem lokalen Dialekt übersetzt, bedeutet Vai „Palmwedel“.
Ich war beeindruckt von dem goldgelbenen Sandstrand und dem dichten Palmenhain. Man erzählt sich, dass sich die Palmen hier deswegen angesiedelt haben, weil römische Soldaten Dattelkerne weggeworfen haben, aus denen dann die Palmen gewachsen sind. Vai liegt an der Ostküste, ca. 20 Kilomoter von Sitia entfernt. Dieser Palmenstrand auf Kreta ist einen Besuch wert!
Es handelt sich dabei zwar um einen sehr beliebten Strand, doch zieht sich der Strandabschnitt recht lange, sodass die Chancen gar nicht so schlecht stehen, auch ein ruhiges Plätzchen finden kann.
Vai Strand ist einer der wenigen Strände Kreta mit tollen Palmen!
Und: Es gibt einen wunderschönen Aussichtspunkt, von dem aus man den Strand gut überblicken kann und tolle Fotos schießen kann. Dafür muss man jedoch am Südende des Strandes eine Treppe nach oben zurücklegen, die bei hohen Temperaturen endlos erscheint– aber es lohnt sich!
Übrigens führt dort ein steiniger Weg zu einem weniger überfüllten Strand – den würde ich vor allem in den stärksten Reisemonaten empfehlen (Juli und August). Am anderen Ende des Strandes, also am nördlichsten Ende, gelangt man über einen Hügel außerdem zu einigen FKK-Buchten.
Anfahrt: Wer mit dem Auto oder Mietwagen in Kreta unterwegs ist, findet einen kostenpflichtigen Strandparkplatz vor (ca. 3 Euro Parkgebühren). Zudem gibt es auch einen Bus, der 5 Mal täglich von Sitia nach Vai fährt (Kosten ca. 4 Euro).
Elafonisi Strand
Elafonisi ist nicht nur ein wunderschöner Strand, sondern auch definitiv eine der Top Sehenswürdigkeiten von Kreta. Das Highlight dieses Strands ist ganz eindeutig der hellrosane Sand, der diesem Ort ein ganz eigenes Flair verleiht. Im Südwesten der Insel Kreta befindet sich dieses Schmuckstück der Natur mit dem rosa Strand.
Doch Elafonisi Beach ist nicht nur der Name für den schönen und beliebten Strandabschnitt, sondern eigentlich für die kleine Insel, die man dadurch erreicht, durch das flache Wasser der Sandbank zu waten. Diese Gezeiteninsel ist 1,5 Kilometern lang und hat eine durchschnittliche Breite von nur 300 Metern. Mein Urteil: Hier glaubt man wirklich, in der Karibik gelandet zu sein.
Tipp: So schön Elafonisi auch ist, es gibt ein großes Aber – vor allem in der Hochsaison: die vielen Touristenbusse, die am späten Vormittag ankommen und meist einige Stunden oder aber auch bis zum Nachmittag bleiben. Ab diesem Zeitpunkt ist der Strand ziemlich voll und verliert seinen idyllischen, malerischen Charme. Ich empfehle euch daher, entweder in der Nebensaison nach Elafonisi zu fahren oder wenn es in der Hochsaison ist am besten früh morgens – dann können auch wundervolle Fotos entstehen und ihr ergattert noch einen guten Liegestuhl.
Preveli-Strand
Preveli ist der Name von einem Kloster und gleichzeitig auch von dem gleichnamigen Strand. Das Kloster befindet sich hoch über dem lybischen Meer und ist einen Besuch wert. Aber auch der Blick von dem Kloster auf den Strand ist legendär.
Moni Preveli, wie das Kloster in der Landessprache heißt, liegt sehr abgeschottet, war ein Ort des Widerstandes gegen die osmanische Besatzungsmacht. Auch im zweiten Weltkrieg spielte das Kloster eine wichtige Rolle, da hier viele Soldaten der Aliierten Schutz fanden, ehe sie nach Ägypten evakuiert werden konnten. Wer die Zeit hat, sollte auch einen Besuch des Klostermuseums einplanen, in dem es viel zu entdecken gibt.
Klosterbesuch & Strandurlaub verbinden.
Die meisten Besucher freuen sich im Anschluss an das Kloster jedoch vor allem auf ein paar schöne Stunden am Strand. Dafür ist ein steiler Weg vom Kloster hinunter zum Meer zurückzulegen, für den man ca. 10 Minuten braucht. Erreichbar ist Preveli in den Sommermonaten auch per Boot von Plakias und Agia Galini bzw. führt auch eine Schotterstraße bis hinunter ans Meer.
Preveli ist einer der wenigen Palmenstrände der Insel. Obwohl 2010 sowie 2015 durch einen Waldbrand sehr viele Palmen verbrannten, fand die Natur einen Weg, sich erneut durchzusetzen und die Palmen wieder wachsen zu lassen. Das tolle an diesem Strand ist, dass hier der Fluss Megalopotamos aus der Kourtaliotiko-Schlucht fließt und direkt im Meer mündet.
Und es ist auch dieses Flußufer, an dem die Palmen angesiedelt sind. Mich hat an diesem Strand überzeugt, dass man die Wahl hat: Man kann direkt im Meer baden oder aber auch in einigen Süßwasserbecken des Flusses.
Halbinsel Gramvousa
Gramvousa ist eine Halbinsel im Nordwesten Kretas, der den lagunenartigen Sandstrand Balos beheimatet. Türkisfarbenes Meer wie im Bilderbuch, idyllischer Strand, näher kann man sich dem Paradies gar nicht fühlen – weshalb Gramvousa auch zu einer unserer Top Sehenswürdigkeiten Kretas zählt.
Zudem lohnt es sich auch die kleinen Inselchen Agria (die Wilde) und Imeri (die Zahme) zu besuchen, die direkt vor dem Strand liegen. Einen schönen Ausblick auf den Strand hat man übrigens, wenn man sich den Weg auf den Hügel hinauf begibt, der direkt neben dem Strand liegt. Die Aussicht lohnt sich definitiv und ist auch ein toller Foto-Spot.
Tipp: Auch hier gilt: früh aufstehen oder lange bleiben, wenn man sich den Strand nicht mit den vielen anderen Touristen teilen möchte. Am besten ist es, vor 11 Uhr bzw. nach 16 Uhr sind da zu sein, da hier die meisten Tourbusse noch nicht oder nicht mehr vor Ort sind. So kann man die schöne Natur in Ruhe genießen.
Insel Chrissi
Im Süden Kretas liegt unmittelbar vor der Küste die Insel Gaidouronisi, die häufig auch einfach Chrissi genannt wird. Chrissi bedeutet übersetzt „die goldene Insel“.
Erreichen kann man sie in den Sommermonaten über Stadt Ierapetra mit dem Boot. Die Schiffe fahren morgens nach Chrissi und kommen am Nachmittag wieder retour, Fahrkarten kosten je nach Anbieter um die 20 Euro.
Hier finden Besucher Ruhe und Abgeschiedenheit, denn das einzige, das Chrissi seinen Besuchern kulinarisch bietet, ist eine einzige Taverne. Aber dafür natürlich viele schöne Sandstrände – sowie auch Europas einzige Libanonzedern.
Ich habe den Aufenthalt hier sehr genossen und die Zeit zum Abschalten genutzt. Das ist vor allem bei einem teilweise sehr stressigen Reiseleiter-Alltag auch mal nötig zwischendurch.
Ruhigere Strände auf Kreta
Wer sich nach mehr Ruhe beim Sonnenbaden sehnt, sollte zu einem der folgenden Strände fahren, die ich im Laufe meiner Zeit auf Kreta entdeckt habe.
Von der Insel Chrissi sowie dem Ausweichstrand in der Nähe des Vai-Strandes habe ich euch bereits erzählt. Darüber hinaus bieten auch die folgenden drei Strände ein ruhiges Plätzchen zum baden und sonnen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Erkunden dieser Strände. Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Freude bereitet, die schönsten Fleckchen zum Baden auf der Insel zu erkunden.
Amoudi-Strand:
Ca. einen Kilometer vom beliebten Preveli-Strand befindet sich der Amoudi-Strand, der deutlich weniger besucht ist und auch in der Hochaison meist ein ruhiges Plätzchen für Badegäste hat.
Hier gibt es zwei Tavernen, die auch einfache, günstige Gästezimmer anbieten. Sandstrand, ein paar Liegen und deutlich weniger Besucher als am benachbarten Preveli-Strand haben mich absolut überzeugt.
Frangokastello-Strand:
Frangokastello ist eine venezianische Festung aus dem 14. Jahrhundert, die an einem schönen und nicht so überlaufenen Strandabschnitt liegt.
Kournas See:
Der Kournas See hat ein schönes, strandähnliches Ufer, an dem man baden kann. Man kann sich hier jedoch auch ein kleines Boot ausborgen und zwischen Schildkröten, Fischen und Enten den See erkunden. Tavernen am Hügel bieten außerdem köstliches Essen.
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