Die Santa Maria delle Grazie zählt zu Mailands bekanntesten Kirchen und ist sogar UNESCO-Weltkulturerbe seit 1980. Das liegt weniger an ihrer äußeren Fassade, als vielmehr an den Schätzen im Inneren: Denn hier hängt Leonardo Da Vincis berühmtes Gemälde „Das letzte Abendmahl„.
Fast jeder Tourist, der nach Mailand kommt, möchte das Kunstwerk in Anlehnung an eine berühmte Bibelstelle besichtigen. Tickets für die Santa Maria delle Graziesind daher ähnlich beliebt wie Tickets für den Mailänder Dom, und leider sogar sehr schnell vergriffen und rar, weil die Anzahl der Tickets für die Santa Maria delle Grazie – anders als beim Mailänder Dom – streng limitiert ist.
Denn es handelt sich hierbei um eine der größten Sehenswürdigkeiten Mailands. Das hängt auch damit zusammen, dass nur eine sehr begrenzte Zahl an Besuchern gleichzeitig in das Innere der Kirche gelassen werden.
In diesem Artikel stellen wir von Europa-Entdecker.com Ihnen und Euch die berühmte Kirche in der lombardischen Stadt näher vor, und verraten euch, was euch bei einer Besichtigung erwartet und warum sich ein Besuch lohnt!
Doch auch abgesehen von diesem weltweit bekannten Gemälde lohnt sich ein Besuch der im gotischen Stil begonnenen und im Renaissance-Stil fertig gebauten Kirche: In der Sakristei der Santa Maria delle Grazie gibt es weitere Gemälde dieses Mailänder Künstlers anzuschauen. Auch die Architektur der Kirche und insbesondere des Kirchenschiffs mit ihrer stark geometrischen Ausrichtung ist einen Blick wert.
Von außen betrachtet empfinden wir die Dominikanerkirche dagegen nicht als so imposant. Wenn man nicht wüsste, welch berühmtes Werk sie innendrin bewahrt, würde man vielleicht sogar an ihr vorbeispazieren. Denn von der äußeren Architektur kommt die Santa Maria delle Grazie bei weitem nicht heran an die Schönheit und Imposanz des Mailänder Doms – was zugegeben auch sehr schwierig ist.
Die Kuppel der Santa Maria delle Grazie ist im typischen Baustil der Renaissance errichtet.
Für Menschen, die sich für Architektur begeistern, dürfte die Kirche dennoch höchstinteressant sein. Ihre markante, im Durchschnitt 20 Meter große Kuppel ist ein Symbol der Bauweise der Epoche der Renaissance und erinnert an die Kuppeln des Doms in Florenz oder des Petersdoms in Rom.
Mischung aus Gotik- & Renaissance-Baustil
Zugeschrieben wird der Bau der Kuppel sowie der Chorraum und der Eingangsbereich der Kirche dem Baumeister Donato Bramante. Er bekam den Auftrag vom Mailänder Herzog Ludovico Sforza, der zeitweise im heute noch zu besichtigenden Castello Sforzesco in Mailand wohnte.
Was uns sehr gut gefallen hat, ist vor allem der Kreuzgang bzw. Innenhof der Santa Maria delle Grazie. Dort steht ein Fröschebrunnen, ein paar Bäume und Magnolien, die eine tolle Atmosphäre schaffen, die man bei einem Spaziergang durch den Innenhof mit gotischen Bogengängen aufsaugen kann.
Gut zu wissen: Die Kirche Santa Maria delle Grazie könnt ihr unabhängig vom Letzten Abendmahl besuchen. Der Besucherandrang ist für die Kirche an sich auch nicht mal ansatzweise so hoch. Wer im Internet nach „Das Letzte Abendmahl Tickets“ sucht, meint in aller Regel die Eintrittskarten zu Da Vincis Abendmahl, und nicht zur Kirche an sich. Daher kommt es hier schon mal zu Missverständnissen. Das letzte Abendmahl hängt übrigens nicht direkt in der Kirche, sondern im Speisesaal (Refektorium) des angrenzenden Refektoriums des Dominikanerklosters.
Kurzes Porträt der Kirche Santa Maria delle Grazie
Errichtet wurde die Kirche Santa Maria delle Grazie in knapp 20 jähriger Bauzeit von den Dominikanern an der Stelle, wo zuvor eine Kapelle stand. Die genaue Bauzeit datiert von 1463 bis 1482. Neben der Kirche wurde auch ein Kloster errichtet. Von der Bauweise erinnert das Gotteshaus äußerlich an die spätgotischen Bauten Mailands.
Die Sakristei ist überraschend groß. Anders als üblich, ist sie hier nordwärts ausgerichtet, mutmaßlich aus Gründen des vorhandenen Platzes. Sowohl zur linken, wie auch zur rechten Seite der Sakristei sind Wandschränke mit Gemälden zu sehen. Die Gestaltung der Decke zeigt den Einfluss des Künstlers Leonardo da Vinci und seinem Faible für eine geometrische Anordnung.
Fun fact: Nach unserem Wissen gibt es zudem in der Sakristei noch einen versteckten Geheimgang, der die Kirche mit dem oben genannten Castello Sforzesco unterirdisch verbindet.
Santa Maria delle Grazie besuchen:
Santa Maria delle Grazie Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag: 09:00–12:20 Uhr sowie 15:00–17:50 Uhr
Sonntag: 15:00–17:50 Uhr
Santa Maria delle Grazie Adresse: Piazza di Santa Maria delle Grazie, 20123 Milano
Christoph ist ausgebildeter Journalist, Buchautor und Blogger. Auf Europa-Entdecker.com schreibt er zusammen mit anderen Autoren über Städtetrips, Abenteuer-Urlaube und schöne Orte in Europa. In Italien durfte er bereits mehrere Male Urlaub machen und sowohl einige der schönsten Städte, wie auch Strände kennenlernen.