Eishöhlen in Island: Guide & Wissen zu den besten Eishöhlen in Island

Aus gefrorenem Schnee entstehen unterirdische Gänge und Eistunnel in Island
Aus gefrorenem Schnee entstehen unterirdische Gänge und Eistunnel in Island

Eishöhlen in Island zählen zu den bei Touristen beliebtesten Naturschauspielen bei einem Urlaub auf der Insel.

Die unterhalb der Gletscher Islands verlaufenden Gänge sind geheimnisvoll und schön zugleich. Daher ist für viele Besucher des Landes eine Eishöhlentour in Island auch ein ganz besonderes Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt!

Doch was sind Eishöhlen eigentlich genau? Wie entstehen sie? Und gibt es einen Unterschied zwischen Eishöhlen und Gletscher-Eishöhlen? Diese und weitere häufig gestellte Fragen rund um die beeindruckenden, meist blau leuchtenden Höhlen beantworten wir in diesem Guide!

Mit diesem Crash-Kurs und Wissen solltet ihr bereit sein, eine der vielen im Land verteilten Höhlen in Begleitung eines Guides besuchen zu können! Für uns zählen die Höhlen mit ihren geheimnisvollen Gängen und dem schimmernden Blau des Eises zu den Besonderheiten von Islands Natur!

Wir stellen dir außerdem die unserer Meinung nach 5 besten Eishöhlen in Island in diesem Beitrag vor!

Menschen bestaunen das blau schimmernde Eis in einer Gletscherhöhle in Island
Menschen bestaunen das blau schimmernde Eis in einer Gletscherhöhle in Island

Was gibt es für Arten von Eishöhlen in Island?

Es gibt drei Arten von Eishöhlen in Island:

  • Natürliche Eishöhlen bzw. Gletschereishöhlen (an vielen Gletschern im Land)
  • Künstlich angelegte Eishöhle (im Gletscher Langjökull)
  • Eishöhlen

Gibt es einen Unterschied zwischen Eishöhlen und Gletschereishöhlen?

Ja, es gibt einen Unterschied zwischen Eishöhlen und Gletschereishöhlen:

  • eine Gletschereishöhle befindet sich komplett im Inneren eines Eisblocks eines Gletschers und besteht nur und zu 100% aus Eis
  • eine Eishöhle besteht aus Eis, jedoch auch aus anderen Materialien

Wo liegen die Eishöhlen in Island?

Wenn du dir eine Karte der Eishöhlen in Island anschaust, siehst du, dass es über das ganze Land verteilt solche Höhlensysteme gibt. Die mit Abstand populärsten Eishöhlen des Landes sind jedoch am Vatnajökull zu finden.

Dieser befindet sich knapp 400 km von der Hauptstadt Reykjavik aus entfernt. Aufgrund der recht großen Entfernung bieten manche Anbieter zweitägige Touren dorthin an im Rahmen eines Ausflugs ab Reykjavik. 

Solltest du selbst einen Mietwagen in Island besitzen und selbst dorthin fahren wollen, empfiehlt sich der Besuch der Eishöhlen am Vatnajökull in Kombination mit einer Übernachtung in der Nähe (siehe auch unsere Tipps für Unterkünfte in Island).

Falls dir das zu weit oder teuer ist, gibt es jedoch auch Eishöhlentouren in Island ab Reykjavik, die zu näherliegenden Höhlen führen und nur ein paar Stunden dauern und günstiger sind.

Solltest du selbst eine Rundreise durch Island unternehmen und die bekannte Ringstraße einmal ganz abfahren um die Insel, so kommst du ohnehin auch in den Osten des Landes und somit am Vatnajökull vorbei.

Weitere Höhlen werden immer wieder gefunden am Sólheimajökull, auch am Svínafellsjökull und Skeiðararjökull, sowie am Breiðamerkurjökull und im Gebirge des Kverkfjöll.

Eishöhlen in Island: Karte 

Karte mit Eishöhlen in Island
Karte mit Eishöhlen in Island. (Quelle: https://glaciertrips.is/vatnajokull-ice-cave-tour-with-glacier-hike-faq-in-2023/)

Welche sind die schönsten und besten Eishöhlen in Island?

Besonders um den Vatnajökull und seine Gletscherzungen herum bilden sich immer wieder wunderschöne Eishöhlen. Sie zählen zurecht mit zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Islands

Eine kurze Liste der schönsten Eishöhlen im Land folgt nun. Diese Liste basiert auf unseren Erfahrungen und unserer Meinung und ist rein subjektiv:

  • Vatnajökull Eishöhle(n)
  • Katla Eishöhle 
  • Langjökull Eishöhle 
  • Sólheimajökull Eishöhle 
  • Jökulsárlón Eishöhle 

1)Vatnajökull Gletscherhöhle/Eishöhle: Kristall-Eishöhle („Crystal Cave“)

Für viele Besucher und auch Locals gilt sie als die derzeit „schönste Eishöhle Islands„: Die Rede ist von der sogenannten „Kristall-Eishöhle“ (englisch „Crystal Cave“), die sich am Vatnajökull Nationalpark befindet. Ihr genauer Ort liegt ein Stück westlich von der Gletscherlagune Jökulsárlón. Sie ist manchen auch bekannt unter dem Namen „Breiðamerkurjökull-Höhle“. 

Das Besondere an dieser Gletscherhöhle ist, dass sie – was nicht selbstverständlich ist für die sich oftmals im steten Wandel befindlichen Eishöhlen – seit über 10 Jahren jeden Winter nahezu an der gleichen Stelle bildet durch einen Fluss des Gletschers. Das transparente blau-weiß schimmernde Eis – gefrorener Schnee – schafft eine beeindruckende Atmosphäre!

Die Kristall-Eishöhle genießt den Ruf, dass sie leicht zugänglich und zudem groß ist – zwei Gründe für ihre große Popularität. Viele Touren führen daher in diese Höhle, die einem bei einem Besuch im Inneren den Eindruck vermittelt, man bewege sich in einer Kristallkuppel. Zu besichtigen ist sie von November bis April in der Regel.

Funfact: Ganz in der Nähe der Kristall-Höhle ist noch eine kleinere Höhle zu finden, die den Namen „Dunkler Rubin“ trägt und ganz aus schwarzem Eis besteht.

->>> Tour durch die Kristall-Eishöhle buchen

2)Katla Eishöhle

Die Katla Eishöhle hat noch keine so lange Geschichte, erfreut sich jedoch steigender Beliebtheit zuletzt. Das liegt sicherlich auch an ihrer Position: Denn diese Eishöhle ist nur halb so weit entfernt von Islands Hauptstadt Reykjavik, wie die oben genannte Kristall-Eishöhle. Das macht es für manche Touristen einfacher, sie zu besuchen.

Es gibt noch ein weiteres Argument, was für die große Popularität der Katla Eishöhle spricht: Sie ist – ebenfalls anders als die Kristall-Eishöhle – ganzjährig besuchbar, auch im Sommer! Wer also nicht gerade in den Wintermonaten in Island Urlaub macht, hat somit auch die Gelegenheit, diese natürlich entstandene Gletscherhöhle zu sehen mit eigenen Augen bei einer Führung!

Die Katla Höhle liegt unterhalb Islands viertgrößtem Vulkan Katla. Dieser gilt als der gefährlichste unter allen Vulkanen Islands, er bricht im Durchschnitt am häufigsten aus – zuletzt im Jahr 1918! Der zugehörige Gletscher trägt den Namen Myrdalsjökull.

Die Katla Eishöhle sieht innendrin ganz anders aus als die eben vorgestellte Gletscherhöhle: Entstanden aus einer Mischung sowohl aus Eis, wie auch aus Feuer, finden Besucher sowohl schwarzes wie auch blau schimmerndes Eis an den Innenwänden der Höhle. Insgesamt sind die Gänge und Tunnel durch diese Höhle auch kleiner und niedriger.

->>> Tour durch die Katla Eishöhle buchen

Katla Eishöhle in Island
Katla Eishöhle in Island

3)Langjökull Eishöhle

Am zweitgrößten Gletscher des Landes gibt es ebenfalls eine Gletscherhöhle, die von naturfaszinierten Touristen im Rahmen einer geführten Exkursion besichtigt werden kann: Die Eishöhle am Langjökull ist vor allem daher auch interessant, da sie gut von Reykjavik aus erreichbar ist. Manche Touren locken zudem mit der spannenden Anreise: Mittels Jeeps oder Schneemobilen sollen die Touren durchgeführt werden hin zum Eingang der Höhlen!

Interessant ist auch die Anekdote, dass diese Eishöhle erst vor kurzem gefunden wurde und – anders als manch andere – noch nicht seit vielen Jahren jährlich besucht werden kann.

4)Künstlich geschaffene Eishöhle im Langjökull-Gletscher

Neben der natürlichen Höhle bietet der Langjökull Gletscher aber auch noch eine weitere Attraktion, nämlich eine künstlich gebaute Eishöhle. Da der Besuch von Eishöhlen bei Touristen mit zu den beliebtesten Aktivitäten und Ausflügen zählt, viele Höhlen aber nur während der kalten Monate des Jahres zu besichtigen sind, hat man in Island eine von Menschenhand geschaffene Eishöhle errichtet:

An der Westseite des Langjökull-Gletscher kann man den Eistunnel besichtigen, der 2015 eröffnet wurde von dem Unternehmen „Into the Glacier“ und einen Gang enthält, der einen halben Kilometer lang ist. Laut einem Bericht von spiegel.de haben Ingenieure, Geologen, Architekten und Glaziologen insgesamt vier Jahre gemeinsam an dieser „man-made“ Eishöhle gebaut. Das Konzept hat dabei vorgesehen, die Höhle weiter oben zu graben, sodass sie auch lange Zeit bestehen bleiben kann.

Funfact: Wie das Polarkreisportal berichtet, wird bereits der Bau einer weiteren künstlichen Eishöhle in Island geplant.

->>> Tour durch den Eistunnel im Langjökull-Gletscher buchen

Künstlich gegrabener Eistunnel in Island
Künstlich gegrabener Eistunnel in Island

5)Skaftafell Eishöhlen

Im Skaftafell Nationalpark, seit 2008 eingegliedert in den Vatnajökull-Nationalpark – einer der wenigen Nationalparks in Island -, gibt es ebenfalls ein paar Eishöhlen zu finden. Typisch für Gletscherhöhlen, sind diese Skaftafell Eishöhlen nur von den Herbstmonaten (Oktober) bis ins Frühjahr (März) zu besichtigen und nicht über die Sommer-Monate.

->>> Skaftafell Eishöhlen-Tour buchen

Die meisten Eishöhlen in Island sind nicht ganzjährig begehbar
Die meisten Eishöhlen in Island sind nicht ganzjährig begehbar

Häufig gestellte Fragen zu Eishöhlen in Island von uns beantwortet

Welche einst bekannten Gletscherhöhlen kennt ihr?

  • Blaue Diamantenhöhle (Vatnajökull-Gletscher) (englisch „Blue Diamond Cave“)
  • Wasserfallhöhle (Vatnajökull-Gletscher) (englisch „Waterfall cave“)
  • Nordlichter-Eishöhle („Northern Lights Cave“)

Sind Eishöhlen in Island immer blau?

Wenn wir an die beeindruckenden Fotos von Eishöhlen in Island denken, stellen wir uns vor unserem inneren Auge meist blaue Höhlen vor. In der Realität sind die Eishöhlen zwar meist blau, können aber auch weiß oder schwarz sein.

Wie entstehen natürliche Gletschereishöhlen?

Gletschereishöhlen und ihre vielfältigen Gänge und Kammern bilden sich durch geothermische Wärme, aber auch durch Schmelzwasser aus den warmen Sommermonaten innerhalb des Gletschereises – und das stets neu.

Verändern sich Gletschereishöhlen in Island stetig?

Ja, die natürlichen Gletschereishöhlen sind einer stetigen Veränderung unterworfen. Sie verändern fortwährend ihre Form und müssen daher von Experten auch kontinuierlich überwacht und beobachtet werden.

Auf diese Weise entstehen und formen sich neue Eishöhlen, während andere Eishöhlen irgendwann nicht mehr zugänglich sind, da sie zusammenbrechen oder von zu stark fließenden Wasserläufen beeinträchtigt sind.

Jedes Jahr, wenn ein neuer Winter in Island hereinbricht, machen sich Experten und erfahrene Tourguides daran, neue Eishöhlen ausfindig zu machen. Im zweiten Schritt werden die gefundenen Gletscherhöhlen dann daraufhin überprüft, ob sie stabil genug sind für eine mehrmonatige Begehung von Besuchergruppen.

Wie kommt man zu natürlichen Gletschereishöhlen in Island?

Die natürlichen Gletschereishöhlen in Island sind oft schwer zugänglich. Mittels sogenannten Super Jeeps können erfahrene Tourguides die Touristen hinbringen zum Eingang der Höhlen.

Manchmal kann man aber selbst mit einem Jeep nicht ganz an den Eingang heranfahren, sodass ein Fußmarsch von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde noch anfällt, ehe der Eingang der Eishöhle erreicht ist.

Wie lange hält man sich in der Eishöhle auf während einer professionell durchgeführten Eishöhlentour in Island?

Wie lange man eine Eishöhle bei einer Tour besichtigt, hängt von der Größe der Höhle und dem Programm des Anbieters ab. Meist bewegt sich die Aufenthaltsdauer innerhalb der Eishöhle zwischen 30 Minuten und einer Stunde. 

Wann kann man natürliche Gletschereishöhlen in Island besuchen?

Die Besichtigung natürlicher Gletschereishöhlen in Island kann nur zu bestimmten Jahreszeiten erfolgen: Im Zeitraum von Oktober, November oder Dezember bis Anfang oder Ende März sind die Höhlen in der Regel zugänglich.

Je nach Witterung kann es zudem vorkommen, dass Touren kurzfristig abgesagt werden müssen, weil Höhlen schon mal nicht zugänglich sind bzw. eine Tour zu gefährlich wäre. In diesem Fall bekommst du dein Geld für deine gebuchte Eishöhlentour natürlich zurückerstattet oder kannst kostenlos an einer anderen Tour teilnehmen.

Kann man Eishöhlen in Island auch im Sommer besuchen?

Jein. Das heißt: Natürliche Gletschereishöhlen kannst du nur im Winter besuchen. Eishöhlen, die dagegen auch aus anderen Materialien und nicht nur aus Eis bestehen, können ganzjährig, also auch im Sommer, besucht werden.

Kann man Eishöhlen in Island auch auf eigene Faust erkunden?

Nein, der Besuch von Eishöhlen in Island ist definitiv nur mit einem erfahrenen Guide empfohlen! Das Erkunden einer Eishöhle auf eigene Faust ist viel zu gefährlich, hierbei kannst du dich selbst in große Gefahr bringen.

Insbesondere, da die Höhlen sich stets verändern und in ihrer Stabilität variieren, sollte man sie immer nur mit einem Profi betreten, der sich vor Ort auskennt und um den Zustand der Höhle weiß. Glücklicherweise gibt es genug Anbieter von Eishöhlentouren in Island, die für faire Preise geführte Besichtigungen anbieten, die sicher sind.

Welche Ausrüstung ist nötig, um eine Eishöhle in Island besichtigen zu können?

Die folgenden Ausrüstungsgegenstände werden empfohlen, wenn man eine Eishöhle betreten möchte. Die Anbieter von Eishöhlentouren stellen dieses Equipment in der Regel leihweise zur Verfügung, wenn man eine Tour mit einem Guide bucht. Folgende Ausrüstung ist erforderlich:

  • Steigeisen
  • Schutzhelm
  • Taschenlampe
  • Wärmende Kleidung
  • Wasserabweisende Kleidung
  • Gute, wasserfeste Wanderschuhe
  • ggf. Fotoausrüstung (z.B. Stativ)

Gibt es in Island Ausstellungen zu den Eishöhlen?

Ja, in Reykjavik im Perlan Museum gibt es eine Ausstellung zum Thema Eishöhlen mit einer Indoor-Eishöhle zu besichtigen!

Blick in den Ausgang einer Eishöhle in Island
Blick in den Ausgang einer Eishöhle in Island