Aktualisiert: Dezember 2022
Ein von außen wie innen beeindruckendes Bauwerk von Venedig ist der Dogenpalast. Ihr könnt das prunkvolle ehemalige Regierungsgebäude am Markusplatz auch heute noch besichtigen!
In dieser vielbesuchten Venedig Sehenswürdigkeit hatte einst das Staatsoberhaupt von Venedig, der Doge, seinen Sitz – daher auch der Name.
Genaugenommen war der Dogenpalast (auch Palazzo Ducale genannt) drei Dinge in einem:
- Regierungsgebäude
- Privatgemach des Dogen
- Staatsgefängnis
Dogenpalast: Tickets & Eintritt in Venedigs Machtzentrale
Für die meisten Venedig-Besucher gehört eine Besichtigung und Führung durch den Dogenapalast zu den Highlights während der Zeit in der Lagunenstadt.
Um große Warteschlangen zu vermeiden, könnt ihr hier bereits vorab online euer Dogenpalast Ticket ohne Anstehen buchen und reservieren!
Ihr habt dabei die Wahl:
- Ihr könnt eine Skip the Line-Eintrittskarte für den Dogenpalast kaufen und diesen „auf eigene Faust“ besichtigen mit Hilfe eines Reiseführer-Hefts in deutscher Sprache (ist inklusive im Eintritt zum Dogenpalast, Preis ca. 49€): Hier Dogenpalast Eintritt ohne Führung buchen
- Oder ihr entscheidet euch für eine Führung durch den Dogenpalast in einer Gruppe ohne Anstehen (Preis ca. 59€): Hier Dogenpalast Führung buchen
- Oder aber – und das machen die meisten Touristen – ihr bucht ein Skip the Line-Kombi-Ticket mit Führung für Dogenpalast und Markusdom nebenan in einem (Gesamtpreis ca. 79€, ihr spart also): Hier Kombi-Ticket Dogenpalast & Markusdom buchen
Noch unentschlossen? Hier findet ihr alle drei Ticket-Varianten noch einmal nebeneinander:
Rolle des Dogenpalasts früher
Um die Bedeutung dieses Dogenpalasts zur damaligen Zeit zu verstehen, kann es hilfreich sein, sich für einen Moment zurückzuversetzen in die Zeit damals. Denn Venedig war einst für lange Zeit eine autonome Republik, inklusive ein sehr soliden Handelsmacht und Seemacht.
Vor diesem Hintergrund, wirkt das bekannte Bauwerk der gotischen Kunst, welches sich gleich neben dem Markusdom befindet, noch imposanter. Man verdeutliche sich nur, dass von hier aus wichtige Entscheidungen über den Welthandel mit getroffen wurden.
Bis ins Jahr 1797, als die Republik endete, wurde aus dem Dogenpalast (Palazzo Ducale) in Venedig aus geherrscht und regiert. Daher werdet ihr bei einer Führung durch das ehemalige Regierungsgebäude auch viele Räume durchqueren, in denen Räte getagt haben damals.
Das Staatswesen von Venedig war komplex organisiert, es gab damals bei den Dogen folgende Räte :
- „Großer Rat“ (Vollversammlung aller erwachsenen, männlichen Mitglieder)
- „Kleiner Rat“
- „Rat der Vierzig“
- „Rat der Zehn“
Entstehung des Dogenpalasts
Der Palazzo Ducale bzw. Dogenpalast soll zu Beginn des 9. Jahrhunderts entstanden sein. Offenbar gab es zu Beginn nur eine Burg aus Holz mit ein paar Wehrtürmen, welche quasi den Grundstein für den Palast, wie wir ihn heute kennen, gelegt haben soll.
Ein Palast, wie er heute stolz und majestätisch in Venedig auf dem Markusplatz steht, begann dann erst drei Jahrhunderte später zu entstehen: Der Doge Sebastiano Ziani soll Initiator gewesen sein, den Dogenpalast prunkvoller in einem Steinbau zu errichten.
Der Dogenpalast wurde stetig neu- und ausgebaut und erweitert.
Doch auch damit war die Bauzeit noch lange nicht abgeschlossen – im Gegenteil: Das Gebäude wurde zu klein, da es immer mehr Regierungsmitglieder in Venedig gab, die alle Platz brauchten. Also neu bauen!
So soll um das Jahr 1430 herum der Südflügel entstanden sein mit dem weitläufigen Saal des Großen Rates („Maggior Consiglio„).
Knapp 100 Jahre später sollen dann der Westflügel gefolgt sein, sowie die „Porta della Carta“ als Bindeglied zum Markusdom. Der Ostflügel mit der anliegenden bekannten Seufzerbrücke soll Anfang des 17. Jahrhunderts fertiggestellt worden sein.
Zwar wurde der Palast in seiner Historie bereits von mehreren Bränden teilzerstört (1483, auch 1577), dennoch ist er in seiner heutigen Form als fast einheitliches Gesamtkunstwerk im gotischen Baustil zu bewundern.
Schwerelos und monumental zugleich – das macht die Architektur des Dogenpalasts aus.
Erste Schritte in den Palast
Bevor es gleich ins Innere des Palasts geht, spaziert ihr durch das Hauptportal „Porta della Carta“ an der Westfassade, wo euer Blick auch auf den Markuslöwen fallen wird (siehe Foto).
Durch den Bogengang „Arco Foscari“ kommt ihr in den Innenhof „Cortile“ des Dogenpalasts, wo ein Highlight wartet:
Die auffällige Treppe der Giganten „Scala dei Giganti“ mit den beiden bekannten Statuen Mars und Neptun wird eure Blicke an sich ziehen. Hier war übrigens damals der Ort, wo neu gewählte Dogen feierlich gekrönt wurden mithilfe der „Dogenmütze“.
Dogenpalast von innen
Nicht nur seine Außenfassade, auch die Innenräume des Palazzo Ducale sind voller Pracht, Kunst und Wert: Ihr werdet bei einem Rundgang oder einer Führung durch den Dogenpalast sehen, wie aufwendig und teuer auch die Innenräume gestaltet sind.
Viele der zur damaligen Zeit berühmtesten Künstler wurden gerufen, um an der Gestaltung des Palasts und der Räume teilzuhaben. Zu den Künstlern gehören Namen, wie:
- Veronese (u.a. mit seinem Erfolg „Raub der Europa“, Leinwandgemälde „Apotheose Venedigs“)
- Jacopo Robusti, Künstlername Tintoretto (u.a. mit seinem Deckengemälde „Venedigs Triumph über das Meer“, Wandbild „Paradies“ einst größtes Ölgemälde auf Leinwand weltweit; „Eroberung von Zara“; mehr über seine Kunst hier)
Was euch im Dogenpalast erwartet
Innen im Dogenpalast erkundet ihr folgende Räume und Highlights bei einem Rundgang mit Besichtigung:
- Goldene Treppe „Scala d’Oro“
- Saal der vier Türen „Sala delle Quattro Porte“
- Ehemaliger Warteraum „Sala del Anticollegio“
- Senatssaal
- Saal des Rats der Zehn „Sala del Consiglio dei Dieci“
- „Sala della Bussola“
- Waffensaal „Sala d’Armi“
- Saal der Justizbehörde Saal der Quarantia Civil Vecchia
- Großer Ratssaal „Sala del Maggior Consiglio“ (vermutlich der berühmteste Raum des Dogenpalasts)
- „Sala dello Scrutinio“
- Dogengemach „Appartamenti Ducali“
- Kerker und Folterkammern „Antiche Prigioni“
- Seufzerbrücke „Ponte dei Sospiri“
- Staatsgefängnis „Prigioni Nuove“ (nicht zu verwechseln mit dem alten Gefängnis)
- Altes Gefängnis Bleikammern „Piombi“ unter dem Dogenpalast
Geheime Gänge, Gefängnis & Casanova
Der Dogenpalast steckt teils voller geheimnisvoller spannender Geheimgänge, die auch im Rahmen einer Führung besichtigt werden können.
Berühmt ist natürlich das Gefängnis im Dogenpalast, der „Sala della Tortura“ und die Bleikammern „Piombi“, wo der berühmteste Gefangene Venedigs, ein gewisser Giacomo Casanova einst saß.
Im Jahr 1756 gelang dem berühmten Frauenheld Casanova dann des Nachts die von langer Hand geplante Flucht aus dem Gefängnis!
Fakten zum Dogenpalast
- Öffnungszeiten: Geöffnet für Besucher täglich von 8.30 bis 17 Uhr, teilweise bis 19 Uhr
- Preise für Tickets: Variiert je nachdem, ob ihr nur den Eintritt wollt, oder eine Führung oder ein Kombi-Ticket (siehe oben)
- Adresse: Piazza San Marco, 1, 30124 Venezia VE, Italien
Tickets Eintritt und Führung: