Nordspanien: Highlights, Sehenswürdigkeiten, Geheimtipps

Nordspanien
Nordspanien

Was hat der Norden Spaniens zu bieten? Im Gegensatz zu Südspanien, ist Nordspanien für viele von uns noch viel eher ein unbeschriebenes Blatt und noch ein Geheimtipp. 

Der Norden des Landes taucht gewöhnlicherweise nicht unbedingt in den Listen der Top Sehenswürdigkeiten Spaniens auf – zu Unrecht, wie ich finde nach meinen eigenen Erfahrungen!

Ich habe den Norden des Landes mehrmals bereist und bin ihn komplett abgewandert, und das zu verschiedenen Jahreszeiten.

Ich finde, dass die verschiedenen Regionen und Landschaften in Nordspanien definitiv einen Besuch wert sind! Sei es das bergige Baskenland mit den herzlichen Menschen, oder das wilde Galizien ganz im Nordwesten von Spanien, was dünn besiedelt und ländlich einsam ist.

Die folgenden Orte, Städte und Attraktionen in Nordspanien sind einen Besuch wert, wie ich finde. Ich versuche meine persönlichen Highlights dieser Region kurz vorzustellen, sodass du einen Eindruck bekommst, was dich ungefähr erwarten kann bei einem Besuch in Nordspanien.

Natürlich gibt es noch viel mehr Sehenswürdigkeiten und spannende Orte – vor allem viele kleine Dörfer – doch der Einfachheit halber habe ich mich dazu entschlossen, in diesem Artikel mal eine Auswahl nur zu zeigen, denn sonst würde es zu viel werden. Außerdem ist es ja auch schön, selbst schöne Ecken noch entdecken zu können!

Die Sehenswürdigkeiten & Geheimtipps im Norden Spaniens

In diesem Beitrag und meinem Reisebericht von Nordspanien möchte ich euch – da ich den Norden bereits ausgiebig bereist habe – meine Highlights und Sehenswürdigkeiten in Nordspanien zeigen.

Vielleicht bekommt ihr dann ja auch Lust auf einen Urlaub oder Roadtrip durch Nordspanien oder eine Fernwanderung im Norden der iberischen Halbinsel.

Übrigens: 6 gute Gründe, warum sich ein Nordspanien Urlaub im Sommer lohnt, stehen hier.

Denn der nördliche Teil Spaniens bietet allerlei Schönes: Aktivurlaub ist hier gut möglich, Kulinarisch gibt es einiges zu entdecken, aber auch Badeurlaub ist möglich an den vielen kleinen, teils versteckten schönen Stränden in Nordspanien (mein Tipp: Der Strand von Noja)!

Nordspanien eignet sich vor allem gut für eine Rundreise mit dem eigenen Auto, Wohnmobil oder einem geliehenen Camper bzw. Mietwagen. Denn die Küste am Atlantik hat so viele schöne „Zipfel“ und Ecken, dass es schwer fällt, sich auf einen Ort zu konzentrieren.

Hinweis: Wir werden von Ost nach West vorgehen, also ganz im Nordosten Spaniens beginnen. Insgesamt hat der Norden vier Regionen (ein bisschen vergleichbar unseren Bundesländern):

  • Baskenland
  • Kantabrien
  • Asturien
  • Galizien

Nordspanien Highlights

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Jakobsweg Camino del Norte

Starten will ich meine Nordspanien-Highlights natürlich mit dem Jakobsweg Küstenweg. Der „Camino del Norte„, wie er auch heißt, ist einer der vielen Jakobswege in Spanien, und zwar der nördlichste.

Er beginnt in Irun, direkt an der Grenze zu Frankreich, und führt dann mehr oder weniger die gesamte Küste Nordspaniens entlang durch alle vier Regionen.

In Galizien biegt er dann südwestlich ab, ehe er nach über 800 Kilometer am Ziel ankommt, an der Kathedrale in Santiago de Compostela.

Ich bin den Küstenweg selbst gelaufen und war unfassbar begeistert, wie schön – wenngleich teilweise körperlich auch sehr anstrengend – dieser Fernwanderweg ist! Genauere Eindrücke und Infos zu diesem Pilgerweg liefere ich euch auf meinem Jakobsweg-Blog in diesem Beitrag speziell zum Küstenweg.

Jakobsweg Camino del Norte
Jakobsweg Camino del Norte

Hondarribia

Das erste Städtchen in Nordspanien, was ich dir für einen Besuch vorschlagen möchte, ist so klein, dass man es vermutlich fast übersieht bei jedem Durchsehen einer Karte vom Norden Spaniens.

Dennoch ist der kleine Ort so schön, dass ich ihn unbedingt mit auf die Liste der besten Orte im Norden des Lanes packen wollte. Die Rede ist von Hondarribia, ganz im Nordosten Spaniens gelegen im Baskenland.

Ein Spaziergang durch die gemütlichen, kleinen Gassen von Hondarribia kann ein wunderbarer Auftankt zu einer Rundreise durch den Norden Spaniens sein.

Am besten kehrt man noch in eines der Cafés, Bars oder Restaurants ein, und lernt auch die kulinarischen Highlights des Nordens gleich kennen, z.B. Pintxos.

Hondarribia ist einen Besuch wert
Hondarribia ist einen Besuch wert.

San Sebastian

Pintxos (so nennt man Tapas in Nordspanien) gibt es auch an unserem nächsten Halt in der wunderschönen Stadt Donostia San Sebastian. Ebenfalls am Meer gelegen, solltest du die Küstenstadt auf keinen Fall auslassen bei einem Roadtrip entlang der Nordküste.

San Sebastian hat eine herrliche Altstadt, eine schöne Promenade mit zwei Stadtstränden, im Sommer ein großes Kultur- und Festivalprogramm.

Den meiner Erfahrung nach schönsten Blick auf die Stadt bekommst du von oben – also hoch auf einen der Berge hinter der Stadt und belohnen für den Aufstieg! San Sebastian hat übrigens gleich zwei Stadtstrände, wo ihr im Atlantik baden könntet.

Natürlich bietet aber die gesamte Nordküste immer wieder schöne Buchen und Strände zum Baden. Zwar sind die schönen Sandstrände im Sommer voll mit Touristen, ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es morgens noch recht leer dort ist. Die meisten Spanier und Touristen strömen nämlich erst ab Mittag zum Strand.

San Sebastian von oben
San Sebastian von oben.

Bilbao

Bilbao ist vermutlich die bekannteste Adresse im ganzen Norden des Landes. Das liegt wahrscheinlich zum größten Teil an einem sehr bekannten Museum, das – für mich überraschend – erst 1997 nach nur sechs Jahren Planung und Bauzeit eröffnet wurde: Das Guggenheim Museum.

Bilbao hat meiner Meinung nach nicht ganz den Charme von San Sebastian, dennoch hat die Stadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind.

Allein der starke und schnelle kulturelle Aufschwung und die geschichtliche Entwicklung der Stadt, die immer wieder von Rückschlägen getroffen wurde, sind beachtenswert. Auch die Altstadt lädt zum Bummeln und Verweilen ein.

Guggenheim
Wahrzeichen von Bilbao: Das Guggenheim Museum.

Santillana del Mar

Ein deutlich kleinerer Ort ist das Städtchen Santillana del Mar. Auch dieses hübsche Städtchen könnt ihr leicht auf der Landkarte übersehen, wenn ihr nicht wisst, dass sich ein Stopp hier lohnt.

Zur Urlaubszeit kann es in den schmalen, kopfsteingepflasterten Gassen der Stadt dennoch schon mal eng werden. Die historischen Gebäude aus dem 14. bis 18. Jahrhundert schaffen eine schöne Atmosphäre. 

Kurios: Santillana del Mar wird auch die „Stadt der drei Lügen“ genannt, da keines der drei im spanischen Namen vorkommenden Wörter wahr sind: Die Stadt ist weder „heilig“ (santa), noch „eben“ (llana), noch „am Meer“ (mar).

Sommer in den alten, schönen Gassen des Städtchens Heutiger Etappenzielort ist Santillana del Mar in Nordspanien.
Sommer in den alten, schönen Gassen des Städtchens Santillana del Mar in Nordspanien.

Picos de Europa

Schwer zu übersehen sind dagegen die Picos de Europa, ein gebirgiges Wandergebiet in Nordspanien. Vom Jakobsweg aus hatte ich ein paar Mal einen guten Ausblick auf die Berge des Nationalparks, auch wenn ich selbst noch nicht dort war.

Wer Lust auf Wanderungen mit vielen Höhenmetern und grandiosen Ausblicken hat, kann also – neben dem Camino del Norte – auch in die Picos de Europa fahren.

Laut meinen Recherchen sind die Picos an ihrer höchsten Stelle bis zu 2648 Meter hoch.

Picos de Europa
Picos de Europa.

Bufones de arenillas

Die Bufones de arenillas sind ein tolles Naturschauspiel, welches sich an einem bestimmten Teil der Nordküste Spaniens ereignet. Ich selbst durfte es erleben, weil die Route des Jakobsweg hier entlang führte.

Die Bufones de arenilas befinden sich in der Region Asturien, nahe der Stadt Llanes. Bei diesem Naturspektakel handelt es sich um hohe Wasserfontänen, die aus dem Meer spritzen und bis zu 40 Metern Höhe erreichen können – je nach Stärke der Wellen.

Das Gebiet um die Bufones de arenillas eignet sich auch wunderbar für ein Picknick, um die gesamte Landschaft drumherum genießen zu können.

Naturschauspiel an der Küste Nordspaniens
Naturschauspiel an der Küste Nordspaniens.

Cudillero

Mit Cudillero habe ich euch zur Abwechslung noch mal einen hübschen, kleinen und leicht übersehbaren Ort mit auf die Liste der Ideen für eine Reise durch Nordspanien gepackt.

Cudillero liegt in der Region Asturien, hinter der Stadt Aviles. Es ist ein kleines Städtchen mit vielen bunten Häusern, die auf verschiedenen Ebenen kreisförmig in den Hang gebaut sind.

Auf diese Weise entsteht ein Panorama, das definitiv als eines der schönsten Fotomotive des Nordens herhalten kann. Neben Cudillero gibt es aber natürlich noch viele kleine ebenfalls sehenswerte Fischerdörfer und Ortschaften an der Nordküste Spaniens, wo man herrlich die Seele baumeln lassen kann.

Cudillero ist definitiv einen Abstecher wert.
Cudillero ist definitiv einen Abstecher wert.

Wildes Galizien

Das wilde Galizien, wie der nordwestliche Teil Spaniens auch genannt wird, ist geprägt durch viel (ungezähmtes) Grün und wenig Besiedelung. Was für den einen vielleicht langweilig klingen mag, kann den Nächsten eben gerade durch diese besondere Konstellation ansprechen.

Galizien (auch Galicien genannt) ist sehr grün, da es hier viel regnet, und teils auch bergig oder zumindest hügelig. Zum Wandern ist diese Region ideal, und auch die Küstenabschnitte von Galizien ziehen Touristen, wie Surfer an. Ich selbst habe die besondere Landschaft bei meiner Durchquerung auf dem Jakobsweg gemocht.

Wildes Galizien kurz vor Arzúa.
Wildes Galizien kurz vor Arzúa.

Santiago de Compostela

Abschließen möchte ich unsere Nordspanien-Reise in Santiago de Compostela – zugleich auch Ziel des Jakobswegs. Das über die Stadtgrenzen bekannte Wahrzeichen ist die Kathedrale mit den zwei großen Türmen.

Hier kommen die PilgerInnen nach ihrem anstrengenden Weg an und das Strahlen ist ihnen oft deutlich anzumerken trotz allem Mühen. Die große Kathedrale mit den beiden markanten Türmen ist seit jeher das Pilgerziel. Dort liegen der Legende nach die Beine des Apostels Jakobus. Ein Besuch der Kathedrale ist daher „Pflicht“ in Santiago.

Santiago bietet aber noch mehr als „nur“ die Kathedrale: Die Stadt ist jung und lebendig, es sind viele Studenten hier, und es gibt schöne Gassen zum Shoppen und Kaffee, Wein oder Bier trinken in einem der Straßencafés oder Bars von Santiago.

Wer mag, kann außerdem zu Fuß oder per Bus (oder Mietwagen) von Santiago zum Meer fahren, zum nordwestlichen Zipfel des Landes, dem Kap Finisterre, wo es einen tollen Blick aufs Meer gibt. Lediglich knapp 100 km trennen diesen Ort von Santiago.

Weitere Inspiration für einen Aufenthalt in Santiago de Compostela inkl. Tipps zum Übernachten und Ausgehen findet ihr hier.

Kathedrale von Santiago de Compostela
Kathedrale von Santiago de Compostela.

Dokus zu Nordspaniens Regionen:

Lust bekommen?

Quellen:

  • Eigene Reiseerfahrungen
  • Reiseführer Camino del Norte
  • https://reisen-nach-spanien.com/nordspanien/touristischer-wegweiser-durch-spaniens-norden
  • https://www.asi-reisen.de/blog/nordspanien-sehenswuerdigkeiten/
  • https://www.fitreisen.de/blog/die-schoensten-reiseziele-in-nordspanien/
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Bufones_de_Arenillas
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Picos_de_Europa